Nam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984 © Nam June Paik Estate Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New YorkNam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984 © Estate of Nam June Paik Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York

„Nam June Paik: I Expose the Music“ – Ausstellung des Museum Ostwall ab 17. März 2023 im Dortmunder U

Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen. 

Nam June Paik, Record-Shishkebab, 1963/1980 © Estate of Nam June Paik Photo: Jürgen Spiler
Peter Moore, Moorman and Paik performing the Human Cello variation during John Cage’s 26’1.1499” for a String Player, Café au Go Go, New York, 4 October 1965 © Estate of Nam June Paik Photograph by Peter Moore; Peter Moore Photography Archive, Charles Deering McCormick Library of Special Collections, Northwestern University Libraries; © Northwestern University
Peter Moore, Moorman and Paik performing the Human Cello variation during John Cage’s 26’1.1499” for a String Player, Café au Go Go, New York, 4 October 1965 © Estate of Nam June Paik Photograph by Peter Moore; Peter Moore Photography Archive, Charles Deering McCormick Library of Special Collections, Northwestern University Libraries; © Northwestern University

Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die am 16. März 2023 eröffnet, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals wird in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993) zu sehen sein, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/Kulturgeschichte aufführt.

Die Ausstellung wird kuratiert von Rudolf Frieling (San Francisco Museum of Modern Art) in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Ostwall. Sie nimmt Bezug auf die Sammlung des Museums, deren Schwerpunkt auf Fluxus liegt. Aus der Sammlung stammt auch eine zentrale Arbeit in der Ausstellung, Paiks Schlüsselwerk „Schallplatten-Schaschlik“ (1963/1980), mit deren Hilfe Besucher*innen ihren eigenen Musikmix erzeugen konnten.

Nam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984 © Estate of Nam June Paik Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York
Nam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984 © Estate of Nam June Paik Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York
Nam June Paik, Good Morning Mr. Orwell, 1984 © Estate of Nam June Paik Courtesy Electronic Arts Intermix (EAI), New York


Weitere Kapitel der Ausstellung widmen sich der Kooperation von Paik und Charlotte Moorman, beispielsweise mit dem Werk „Oil Drums“ (1964/1991), der frühen Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in Originale (1961/1964) sowie seiner bislang wenig erforschten Beziehung zu Dieter Roth. Verschiedene interaktive Arbeiten Paiks beziehen das Publikum auch in diese Ausstellung ein – so zum Beispiel „Random Access“ (1963) und „Participation TV“ (1969/1982), bei denen Besucher*innen elektronische Sounds oder Bilder erzeugen können. 

Als Fortschreibung von Paiks Werk „Sinfonie for 20 rooms“ (1961) sind darüber hinaus vier internationale Künstler*innen eingeladen, sich performativ auf Paiks Werk zu beziehen: Annika Kahrs (DE), Autumn Knight (US), Aki Onda (JP) und Samson Young (HK) werden Paiks Partitur als Inspiration für ortsspezifische Arbeiten nutzen. 

Kuratorisches Team: Rudolf Frieling, Christina Danick und Stefanie Weißhorn-Ponert 

Museumsdirektion: Regina Selter und Florence Thurmes 
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW. 

Weitere Informationen zur Ausstellung unter: 
www.dortmunder-u.de/nam-june-paik 

Autor/in: Katrin Pinetzki