© Ulrike Korbach - Schattenfressen

Kleiner Freitag: Art on the MOve – „Filmemacher*innen aus Dortmund“

Inspiriert von autodidaktischer Malerei und Werken der „bergmännischen Laien­kunst“ in der MO_Sammlung vereint dieses Programm Filme, die vom Außen­seiter*innensein geprägt sind. Ungefilterte Emotionen, lyrische Chroniken oftmals schwierigen Lebens. Kathartisch und niederschmetternd, kantig und ergreifend zart, entwaffnend komisch und meditativ.

Dieses Mal stellen wir die filmischen Arbeiten lokaler Filmemacher*innen vor, u. a. von Ulrike Korbach.

Gast: Filmkuratorin Nicole Rebmann und den Filmemacher*innen der freien Szene Film Dortmund

Schatten fressen, Ulrike Korbach, Deutschland 2022, 20:00 Min.

Anke Ames Lebenshaltung ist die des Liebens: Menschen, Musik, Ideen. So hat die Bratschistin, Autorin und Zeichnerin ihre Mitte gefunden. Ihr letzter Klinikaufenthalt liegt schon mehrere Jahre zurück. Die Ärzte nennen es eine bipolare Störung, Anke selbst beschreibt ihre Aufgabe als Schatten fressen. Alles Negative saugt sie auf, von den anderen ab und wandelt es in Kunst. Diese Rolle treibt sie in die Depression oder in die Manie. In selbst verfassten Texten und mit improvisierter Musik gibt sie uns einen Einblick in ein Leben, das von extremen Gefühlen geprägt ist – unter Künstlern keine Seltenheit.

Seit 1998 gilt die Liebe von Ulrike Korbach dem Dokumentarfilm. Alte Freundschaften aus der Punkzeit, ein offener Ansatz und politisches Interesse ermöglichen nahe Personenportraits. Witzig, berührend und informativ. Gemeinsam ist ihren Filmen eine Grundhaltung, die zuhört. Ohne belehrenden Offtext und Inszenierung, dafür aber mit einem beobachtenden Blick im Stil des Cinéma vérité.

Popov, Christina Keilmann, Deutschland 2023, 14:47 Min.

Popov lebt mit seiner alkoholkranken Mutter in einer Plattenbausiedlung. Um in seiner toxischen Umgebung seine eigene Identität zu bewahren, maskiert er sich als Clown. Kann er so aus dem ewigen Kreislauf von Gewalt und Sucht ausbrechen?

Christina Keilmann, geboren 1984 in Alma-Ata (Kasachstan), studierte Russische Literatur und Sozialwissenschaften an der HU Berlin und schrieb in ihrer Abschlussarbeit über den Film „Der Spiegel“ von Andrej Tarkovskij. Während des Studiums in Berlin und Moskau kam sie erstmalig mit Theater und Film in Berührung. Filmische Erfahrungen sammelte sie an der DFFB Deutsche Film- und Fernsehakademie in Berlin und der Filmakademie Ludwigsburg. Neben ihrer Tätigkeit am Theater Dortmund und ihrem Studium an der FH Dortmund drehte Christina Keilmann mehrere Kurzfilme. Derzeit schreibt sie an ihrem ersten langen Drehbuch.

Die sehen ja nur, die wissen ja nichts, Silke Schönfeld, D 2020, 26:58 Min.

In diesem dokumentarischen Porträt lässt uns die 16-jährige Thaiboxerin Aleyna Asya Akgün aus der Dortmunder Nordstadt an den physischen und mentalen Kampfvorbereitungen in diesem immer noch männlich dominierten Sport teilhaben.

Silke Schönfeld ist bildende Künstlerin und Filmemacherin und lebt in Dortmund und Amsterdam. Indem sie persönliche Geschichten mit historischen und sozialen Strukturen verwebt, taucht sie in spezifische Kontexte ein und setzt sich mit ihren eigenen Vorurteilen auseinander.


Wegen begrenzter Platzzahl bitten wir euch sich per Mail an kleinerfreitag@stadtdo.de anzumelden.

Der „Kleiner Freitag“ findet jeden Donnerstag ab 19 Uhr an unterschiedlichen Orten im und am Dortmunder U statt.

Hiermit ist die Vorfreude auf das (fast-)Wochenende garantiert!