MO_Schaufenster#15: Andreas Langfeld: Status
„Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so eine einfache Weise zustande wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustande kommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.“
Dieses Zitat aus Bertold Brechts „Flüchtlingsgesprächen“ (1961) gilt Langfeld als Fußnote zu seinen insgesamt 335 Fotografien aus dem Jahr 2013. Sie fragen danach, welchen rechtlichen Status Menschen haben müssen, um als Menschen anerkannt zu werden, und sie richten einen kritischen Blick darauf, ob und wie ein Leben in Würde möglich ist, wenn ein sicherer rechtlicher Status fehlt.
„Status“ zeigt Menschen, die keinen deutschen Pass besitzen: Geflüchtete im Kirchenasyl, Aktivistinnen und Aktivisten des „refugee strike“ in Berlin und Hamburg, Roma, die im Status der Duldung in Duisburg leben und jederzeit abgeschoben werden können.
Langfeld begleitet die Menschen durch ihren Alltag und gibt damit denjenigen, über die im aktuellen politischen Diskurs oft nur in Zahlen gesprochen wird, ein Gesicht.