Niklas Goldbach: The Paradise Machine
Architektur als „Paradiesmaschine“ – darum geht es in Niklas Goldbachs erster großer Übersichtsausstellung in Deutschland. In seinen Arbeiten spielt die ambivalente Wechselbeziehung zwischen Utopie und Dystopie stets eine zentrale Rolle.
So nimmt uns zum Beispiel Into the Paradise Machine (2022) mit in die künstlichen Paradiese der “Center Parcs”, einer Kette von Ferienparks in verschiedenen europäischen Ländern. Kombiniert werden die Videoaufnahmen mit Tagebucheinträgen des niederländischen „Center Parcs“-Architekten Jaap Bakema, die 1943 in dem deutschen Deportationslager Royallieu-Compiègne in Nordfrankreich entstanden sind.
Auch die Ausstellungsarchitektur ist inspiriert von der Architektur der „Center Parcs“. An den Innenwänden der Pavillons wird die Fotoserie Permanent Daylight (seit 2013) präsentiert, die verschiedene utopisch/dystopische Architekturen weltweit zeigt.
In 1550 San Remo Drive (2017) besichtigt Niklas Goldbach das Haus in Pacific Palisades, welches der deutsche Schriftsteller Thomas Mann 1942 im kalifornischen Exil errichten ließ. Und in A Date With Destiny (2019) reist der Künstler an den kalifornischen Salton Sea, einst „Wunder in der Wüste“, heute eine ökologische Katastrophe.
Die Ausstellung versammelt Video- und Fotoarbeiten der letzten zehn Jahre und präsentiert drei große Neuproduktionen, die speziell für diese Ausstellung entstanden sind.
Kuratiert von Inke Arns (HMKV).
Niklas Goldbach (*1973 in Witten) arbeitet mit den Medien Video und Fotografie. Er lebt in Berlin. www.niklasgoldbach.de