Workshops im MO im Dortmunder U bringen FABIDO-Kindern Kunst im Alltag näher

Schon seit 2018 kooperieren das Museum Ostwall im Dortmunder U und FABIDO für mehr frühkindliche ästhetische Bildung in der Stadt. Jetzt wird die Zusammenarbeit für Kita-Kinder ab drei Jahren erweitert. In eigens für sie entwickelten, kostenfreien Kunstworkshops entdecken Kinder auf spielerische Art und Weise moderne und zeitgenössische Kunst. Mit vielfältigen didaktischen Methoden erleben sie, wie Kunst und Lebensrealität in Kitas und in Familien miteinander verbunden sind. 

(v.l.n.r.):  Mona Sänger, Leitung FABIDO Tageseinrichtung Beurhausstraße, Barbara Hlali, künstlerisch-pädagogische Mitarbeiterin Museum Ostwall, Andrea Dennissen, Teamleitung Fachreferate FABIDO, Daniel Kunstleben, Geschäftsführer FABIDO, und Regina Selter, Direktorin Museum Ostwall, freuen sich mit Kindern aus der FABIDO-Kita Beurhausstraße über das Kunstprogramm. (Foto: Stadt Dortmund / Tabea Nur)


Kita-Kinder mischen Farben und erleben „Leere“

In einer zweijährigen Pilotphase erarbeitete das Museum Ostwall im Dortmunder U zusammen mit dem FABIDO-Familienzentrum Lange Straße als Bildungspartner ein künstlerisch-pädagogisches Konzept, das sich an den Bedürfnissen der Allerkleinsten orientiert. Die kreativen Angebote gingen 2015 an den Start, seit 2018 ermöglicht FABIDO den FABIDO-Kindertageseinrichtungen eine kostenfreie Teilnahme. 
Die Expert*innen für Kunstvermittlung und frühkindliche Pädagogik haben u.a. zwei Workshops entwickelt, in denen Kinder Künstlerisches in ihrem Alltag entdecken können.  So geht es in der 5-teiligen Workshopreihe „Weltentdecken & Farbmischen“ um das Experimentieren mit Gegenständen und Tätigkeiten des Alltags: Wie entdecke ich den Raum mit meinem Körper? Wie wird ein Stuhl zu einem Kunstwerk? Die Kinder machen vielfältige haptische Erfahrungen, lernen das Farbmischen und malerische Grundlagen. 

 Lara Schmitt, Kunstvermittlerin im MO, in Aktion mit Kita-Kindern (Foto: Stadt Dortmund / Tabea Nur)

Die 3-teilige Workshopreihe „Leere – Vom Nichts zum Alles“ setzt ein Zeichen gegen die Reizüberflutung: Es geht um das bewusste Erleben von Leere. Die Kinder gehen philosophischen Fragen nach: Was brauche ich, damit es mir gut geht? Fehlt mir bei Leere etwas oder gibt sie Raum für neue Kreativität? Beim gemeinsamen Philosophieren stärken die Kinder ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen und erleben im Dialog mit den anderen Kindern und den pädagogischen Fachkräften, dass ihre Ideen und Beiträge ernst genommen werden. 

Sprache und nachhaltiges Denken im Fokus

In allen Workshops wird Wert daraufgelegt, die sprachliche Kompetenzen durch die Begegnung mit Kunst zu fördern. Neben Bewegungs- und Sinnesspielen stehen kommunikative Übungen auf dem Plan. In der Workshopreihe „Leere – Vom Nichts zum Alles“ wird außerdem der aktuelle Diskurs um Nachhaltigkeit berücksichtigt: Kinder erleben hier, mit wenigen oder gar keinen Gegenständen bzw. Spielzeugen Spaß zu haben, denn: Für kreative Experimente reichen einfachste Naturmaterialien aus. 

Anbindung an den Kita-Alltag erwünscht

Die als Doppelspitze geführte Direktion des Museum Ostwall im Dortmunder U bewertet die Kooperation mit FABIDO als großen Gewinn. Regina Selter, Direktorin des MO, sagt: „Die Kinder können hier erfahren, dass Kunst ihnen die Möglichkeit gibt, sich und ihre Bedürfnisse auszudrücken. Sie erfahren Kunst als Spiel, als aktive Handlung und als Teil ihres Alltags.“ Dr. Florence Thurmes, Direktorin des MO, ergänzt: „In den Workshops ‚Leere – Vom Nichts zum Alles‘ verbinden kindgerechte Methoden Raumerfahrung und das Entdecken von Kunstwerken aus unserer Sammlung.“ 

Ein Fortbildungsprogramm für die pädagogischen Fachkräfte aus FABIDO-Kitas ergänzt das Angebot. Ziel ist die Anbindung an den Alltag in den Tageseinrichtungen. Daniel Kunstleben, Geschäftsführer von FABIDO, sagt: „Uns ist es ein großes Anliegen, Kindern die kostenfreien Besuche und Workshoptermine zu ermöglichen. Hier werden ihnen neue Perspektiven eröffnet und die Kinder lernen häufig unbekannte Lernorte kennen. Damit tragen FABIDO und das Museum Ostwall im Dortmunder U zur Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit bei.“ 

Autor/in: Larissa Hinz