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MO_Kunstpreis 2024 geht an das Künstlerduo Katja Stuke und Oliver Sieber
Katja Stuke (* 1968) und Oliver Sieber (* 1966) leben in Düsseldorf. Sie arbeiten seit 1999 miteinander und fusionieren in einem Spektrum aus künstlerischer Fotografie, konzeptueller Forschung, Kuration, Ausstellungspraxis, Gestaltung und Publishing von Künstler*innenbüchern. Durch ihre Arbeit leisten sie die Vermittlung und Moderation einer international wirksamen Fotokultur. Sie entwickeln die immer weiter wandernden Bildformen und Darstellungsweisen des Mediums Fotografie und reformieren Zeige- und Blickgewohnheiten generationsübergreifend. Sowohl ihre Arbeitsweise als auch ihre künstlerischen Referenzen und ihr konzeptuelles Handeln sind vom Fluxus geprägt. In ihrer Auseinandersetzung mit japanischen Fluxus-Protagonist*innen erweitern sie die Sicht des MO_Sammlungsschwerpunktes Fluxus als globale Kunstbewegung, die sie bis in die Gegenwart in Format und Interaktionsformen weiterentwickeln.
Mit dem MO_Kunstpreis ist der Ankauf eines Kunstwerks für die Sammlung des Museums Ostwall verbunden, das in einer begleitenden Ausstellung ab dem 26. November 2024 im MO_Schaufenster präsentiert wird. Der Preis in Höhe von 20.000 Euro wird zu gleichen Teilen von den Kulturbetrieben der Stadt Dortmund und den Freunden des Museums Ostwall gestiftet.
Über den Ankauf freut sich Dr. Nicole Grothe, Leiterin der Sammlung des Museum Ostwall:
„Mit der ANT!FOTO BAR / Sumiyoshi (2020) von Katja Stuke und Oliver Sieber kommt eine sehr besondere Fotoarbeit in die Sammlung des MO. In der Installation haben Sieber und Stuke Fotografien, Fotobücher, Barutensilien, Andenken etc. zusammengetragen, die von ihrer Auseinandersetzung mit japanischer Fotografie und kleinen, inhaber*innengeführten Themenbars in Japan zeugen. Die Besucher*innen begegnen verschiedenen Aggregatzuständen von Fotografie und tauchen ein in Bildwelten, die Kommunikation über Sprachbarrieren hinweg ermöglichen. Mit der aus 36 Fotografien bestehenden Wandarbeit Sumiyoshi: Norio Imai’s Walk (2019) hat sich das Künstlerduo außerdem einem Werk des Gutai-Künstlers Norio Imai genähert: Imai, der 1970 an der Weltausstellung EXPO in Osaka teilnahm, hatte 1973 den Stadtteil Sumiyoshi in Osaka mit einem Walk erforscht. 2019 liefen Sieber und Stuke bei einem ihrer zahlreichen Besuche in Japan dieselbe Strecke ab und dokumentierten ihre Eindrücke.
Die Verbindung von Alltagspraxen, Interaktion, globalem Austausch und nicht zuletzt ihre Auseinandersetzung mit Gutai, einer Bewegung, die parallel zu Fluxus entstand und auf ähnlichen künstlerischen Praxen basiert, verknüpfen die künstlerische Arbeit von Sieber und Stuke mit der Fluxus-Sammlung des MO.“
Auch Benjamin Sieber, Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall e.V., ist von der Wahl des neuen MO_Kunstpreisträgers überzeugt:
„Das Konzept der Sammlung des Museums Ostwall wird durch die Wahl von Stuke & Sieber gestärkt. Wir als Freunde des Museums freuen uns sehr, dass in der 11-jährigen Geschichte nun zum ersten Mal ein Künstler*innenkollektiv den Zuschlag erhalten hat, und sind mehr als gespannt, wie das Thema Fotografie/Fotokultur aufgegriffen wird.“
Die Preisübergabe und Eröffnung der Ausstellung im MO_Schaufenster ist für den
24. November um 11.30 Uhr im Museum Ostwall im Dortmunder U vorgesehen.