Museum Ostwall im Dortmunder U: Jahresprogramm 2026

Was erwartet Besucher*innen im kommenden Jahr im Museum Ostwall? Die folgenden Zeilen geben Einblicke in das Programm 2026 – und machen neugierig auf das, was kommt.

César Baldacchini, ohne Titel, 1959. Lackierte Autoblechteile. Sammlung Museum Ostwall im Dortmunder U © César Baldacchini. Foto: Jürgen Spiler (Ausstellung Müll. Eine Ausstellung über die globalen Wege des Abfalls)
Ina Weber, Trümmerbahnen-Minigolf, 2004. Beton, Eternit, Metall, diverse Materialien. Ausstellungsansicht Galerie Georg Kargl, Wien, 2005 © VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Foto: Lisa Rastl (Ausstellung Zurück zum Beton. Ina Webers Trümmerbahnen-Minigolf)

Ausstellungen

Müll. Eine Ausstellung über die globalen Wege des Abfalls

27. März – 26. Juli 2026
Eröffnung: 26. März 2026
Insbesondere seit den 1960er Jahren setzen sich Künstler*innen kritisch mit dem auseinander, was die Gesellschaft für nicht mehr verwertbar hält. Inzwischen ist Müll ein globales Phänomen. Die auf stetig neuem Konsum basierende Wirtschaft produziert in Kreisläufen, die davon abhängen, den so entstehenden Abfall in anderen Ländern zu entsorgen. Die weltweiten Wege des Abfalls, die damit verbundenen Abhängigkeiten und ökologischen Folgen sind Thema der Sonderausstellung Müll. Eine Ausstellung über die globalen Wege des Abfalls, die rund 50 internationale Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts zeigt, darunter zwei neu geschaffene Auftragsarbeiten. Installation, Skulptur, Fotografie, Video, Grafik und Medienkunst von Ana Alenso, César Baldacchini, Karimah Ashadu, Hicham Berrada, Heinz H.R. Decker, Nancy Holt, Allan Kaprow, Krištof Kintera, Chris Reinecke, HA Schult, Tejal Shah, Klaus Staeck u.a.


Zurück zum Beton:
Ina Webers Trümmerbahnen-Minigolf

April – 7. Juni 2026
Eröffnung: 19. April 2026
Die Trümmerbahnen der Künstlerin Ina Weber sind 12 Minigolfbahnen, die zum Spielen einladen. Der Name verweist auf die Züge, die den Schutt des Zweiten Weltkriegs aus deutschen Städten entsorgten, um Platz für neue Gebäude zu schaffen. Die Architektur der Nachkriegsmoderne, die sich an den Prinzipien des Bauhaus orientierte und häufig aus Beton entstand, wurde als Zeichen des Aufbruchs gesehen. Weber nutzt bewusst dieses Material und baut daraus fiktive Architekturen als Bahnenhindernisse. Die banalisierten Bauten und dekonstruierten Städte laden so auch zur Auseinandersetzung mit unserer städtischen Umwelt ein.

Sammlungspräsentation

let’s talk – reden über kunst (Arbeitstitel)
Werke aus der Sammlung des Museum Ostwall im Dortmunder U
Ab 5. September 2026


In der neuen Sammlungspräsentation des Museum Ostwall im Dortmunder U geht es darum, miteinander zu sprechen: Wie kommen wir als Gesellschaft ins Gespräch bei Themen, bei denen unsere Meinungen weit auseinander gehen? Welchen Wert messen wir dem persönlichen Gespräch in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft bei? Das Museum Ostwall zeigt Kunstwerke aus seiner Sammlung, die zwischenmenschliche Kommunikation zum Thema haben. Die Werke laden dazu ein, die eigene Perspektive auf ein gesellschaftliches Thema zu formulieren, im Gespräch mit anderen zu hinterfragen, sie zu schärfen oder zu überdenken.
Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie und Video von Jochen Gerz, Nan Goldin, Alexej von Jawlensky, Paula Modersohn-Becker, August Macke, Gabriele Münter, Adrian Paci, Otto Piene, Joséphine Sagna, Takako Saito, Karl Schmidt-Rottluff, Wolfgang Tillmans, Wolf Vostell, Billie Zangewa u.a.

Joséphine Sagna, being it, 2024. Acryl und Ölkreide auf Leinwand. Sammlung Museum Ostwall im Dortmunder U © Joséphine Sagna. Foto: Roland Gorecki (Ausstellung let’s talk – reden über kunst)

Aktion und Screening

Testphase #5
Entsiegelungs-Aktion und Film-Screening mit Folke Köbberling

Dortmunder U (Hinterausgang, Westseite)
Sonntag, 22. März 2026, 15:00 – 18:00 Uhr


Rund um das Dortmunder U gibt es große Straßen und Parkplätze, aber wenig Grün. Der Boden ist versiegelt, so dass kein Wasser versickern und keine Pflanze wachsen kann. Das soll sich ändern! Unter Anleitung der Künstlerin Folke Köbberling wird mit Hammer und Meißel der Asphalt aufgebrochen und durchlässig gemacht. Werkzeug und Schutzkleidung werden vor Ort ausgeliehen.
Parallel zur Entsiegelung laufen drei Kurzfilme von Folke Köbberling, die die Themen Verkehrspolitik und Nachhaltigkeit auf humorvolle Weise aufgreifen.


Testphase #5 wird im Rahmen des Volontärspreis Y des Jungen Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder gefördert.

Folke Köbberling, Testphase #2, seit 2015. Ansicht der Entsiegelung mit Folke Köbberling im Rahmen der Ausstellung „Zur Nachahmung empfohlen!“, Bonn 2018 © VG Bild-Kunst, Bonn 2025. Foto: Reinhard Kiehl (Aktion Testphase #5)