Engineering meets Art
Was geschieht, wenn Ingenieur*innen auf Musiker*innen treffen?
Finden sie eine gemeinsame Sprache?
An der Technischen Universität Dortmund lassen sich Studierende einmal jährlich auf dieses Abenteuer ein: Als transdisziplinäres Seminar der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen ist Engineering meets Art offen für Begegnungen mit Studierenden aus anderen Fakultäten.
Ingenieur*innen gestalten Lebensräume von der Zelle bis zur komplexen Industrieanlage und müssen sich den aktuellen großen Fragen der Menschheit stellen. Ob Energie, Ressourcen, Umwelt, Ernährung oder Medizin: gefordert wird eine Auseinandersetzung mit Unbekanntem und Anderem, die kritische Reflexion des eigenen Verhaltens im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Dafür kann der Dialog mit anderen eine wichtige Unterstützung und ein hilfreiches Korrektiv sein. Ein solcher Dialog findet bei Engineering meets Art statt.
Kreativität wird zwar in fast jeder Stellenbeschreibung für Ingenieur*innen gefordert, aber allgemein kaum an den Hochschulen gelehrt. Bei Engineering meets Art wird Kreativität auf eine deutschlandweit wohl einzigartige Weise vermittelt, in einem gemeinsamen Seminar, das Studierende sonst an der Universität nur nebeneinander existierender Fächer zusammenführt: Bio- und Chemieingenieurwesen, Kunst- und Sportwissenschaften, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Erziehungs- und Rehabilitationswissenschaften.
Bei Engineering meets Art entwickeln die Studierenden Kunstobjekte an den Schnittstellen von Kunst und Technik. Im direkten kreativen Dialog werden thematische Schnittmengen gefunden und ästhetische Positionen ausgelotet. Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Arbeit und in der Arbeitsweise der verschiedenen Disziplinen werden erlebbar und konstruktiv.
Dieser Dialog kann als Blaupause für gewinnbringende Dialoge außerhalb der eigenen Disziplin dienen, so in der Hochschul- oder Stadtöffentlichkeit, im Unternehmen, in der Gesellschaft. Eine wertschätzende Reflexion und Akzeptanz anderer Rollen und Haltungen und gelingende Kommunikation sind wichtiger geworden angesichts der Vielzahl der aktuellen Konflikte und Problemlagen.
Thematisch nehmen die Arbeiten des Seminars das ganz Kleine wie das ganz Große in den Blick. Manche machen erlebbar, was uns ansonsten oft verborgen bleibt. Sei es, weil wir sie mit unseren eigenen Sinnesorganen nicht wahrnehmen können oder weil sie sich unserer allgemeinen Aufmerksamkeit entziehen. Wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten, normalerweise verborgen hinter Labor- und Ateliertüren, wird auf anregende und überraschende Weise zugänglich.
Dabei nehmen die Projekte immer auch den Aspekt der Vermittlung in den Blick: die Objekte vermitteln Wissen und Denkanstöße. Sie fördern entdeckendes Lernen, machen aber auch einfach Spaß. Sie bauen Brücken aus der Universität und sie verbinden Menschen. Einige der hier gezeigten Objekte wurden speziell dafür entwickelt, Kindern im Grundschulalter naturwissenschaftliche Phänomene spielerisch näherzubringen. Denn die Kinder von heute sind die Ingenieur*innen von morgen.
Engineering meets Art begann 2017 mit einem Klangkunst-Seminar unter Leitung von Dr. Maik Hester und einem Foto-Seminar unter Leitung von Timo Klos. Die anschließende Ausstellung zum 50jährigen Jubiläum der Fakultät BCI war mit über 3.000 Gästen ein beachtlicher Erfolg. Mit seiner sechsten Ausstellung ist Engineering meets Art nun zum fünften Mal zu Gast auf dem Campus Stadt der TU Dortmund. Die im Seminar entstandene und hier nochmals gezeigte Arbeit zur Unwiederholbarkeit des Moments war mehrfach bei den Fliegenden Bildern am Dortmunder U zu sehen und wird es auch zur Laufzeit dieser Ausstellung wieder sein.
Künstlerische Leitung: Dr. Maik Hester
Auf dem Campus Stadt gibt die Technische Universität Dortmund als Partner im Dortmunder U regelmäßig Einblicke in Forschung und Lehre. Ausstellungspräsentationen und der Raum als Forum des Dialogs bieten der Stadtgesellschaft durch verschiedene Veranstaltungsformate die Möglichkeit, Fragestellungen und Erkenntnisse der Wissenschaftsdisziplinen kennenzulernen und gemeinsam zu diskutieren.
Rahmenprogramm
Eröffnung am Donnerstag 04.09.2025 17-20 Uhr
Geöffnet zur DEW-Museumnacht 20.9.2025 16-24 Uhr (nur mit Eintrittskarte der Museumsnacht)
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Norbert Kockmann
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