Studio Azzurro „Wohin gehen all diese Leute?“
Medienkunst restaurieren – installieren – erfahren / Internationales Forschungsprojekt
Die interaktive Medienkunstinstallation Dove va tutta ’sta gente? (Wohin gehen all diese Leute?) der Künstlergruppe Studio Azzurro ist eines ihrer wichtigsten ambienti sensibili, Werke, die sensibel auf die Besucher*innen reagieren.
Das Werk wurde 2000 für die Medienkunstausstellung vision.ruhr in der Zeche Zollern in Dortmund geschaffen, anschließend in die Sammlung des Museums aufgenommen und seit 2001 nicht mehr vollständig der Öffentlichkeit präsentiert.

Die fortlaufende Innovation technischer Geräte stellt das Museum vor eine Herausforderung, denn es hat die Aufgabe, Kunstwerke für die nächsten Generationen nicht nur zu erhalten, sondern auch erfahrbar zu machen. So stellen sich zum Beispiel folgende Fragen:
- Funktionieren die originalen technischen Werkkomponenten noch und wie lassen sie sich erhalten? Oder müssen technische Bestandteile und die Programmierung aktualisiert und ins Werk integriert werden?
- Wie kann das Werk an neue Raumsituationen angepasst werden?
- Wie unterscheidet sich das visuelle Erlebnis im Jahr 2000 von unserer heutigen Wahrnehmung des Werks? Welche inhaltliche Erzählung und Eigenschaften sind zentral und zu bewahren?
- Wie können Wissenslücken geschlossen, dokumentiert und verständlich an zukünftige Generationen weitergegeben werden?
Fragen wie diese werden nun mit einem Team aus Restauratorinnen, Technikerinnen, Kunsthistorikerinnen und den Künstlern untersucht. Das Forschungsprojekt Legacies of Artists’ Studios (LAS): Sharing and Archiving Embodied Knowledge for the Conservation of Technology-Based Artworks entwickelt Strategien für den Erhalt und zukünftige Präsentationen des Werkes. Besucherinnen sind eingeladen, eine Testinstallation des Werkes und die Erkenntnisse, die daraus entstehen, zu verfolgen.
Die Eröffnung des offenen Forschungsprojekts findet parallel zur Ausstellung „Am Tisch“, Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr, statt.
Projektpartner*innen:
- Cologne Institute of Conservation Sciences, TH Köln, Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Juliana Maier
- HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim, Prof. Dr. Tiziana Caianiello, Sandy Bruer
- Museum Ostwall im Dortmunder U, Regina Selter, Nicole Grothe, Lisa Schiller
- Studio Azzurro, Mailand
- Università Vita-Salute San Raffaele, Mailand, Prof. Dr. Francesca Pola
- Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg
- Künstler:innenarchiv der Stiftung Kunstfonds, Puhlheim, Anna Wondrak
- Freiberufliche Restauratorinnen: Julia Giebeler (Köln), Mareike Opeña (New York)
- RED – Restaurierungszentrum Düsseldorf