Credit: Muttitelefon (2022), Dagie Brundert, Videostill.

HMKV Video des Monats

01. – 30. Juni 2023

Dagie Brundert: Muttitelefon

Credit: Muttitelefon (2022), Dagie Brundert, Filmstill.

Im Juni zeigt der HMKV  Muttitelefon (Super-8-Film, 5:13 Min., 2022) von Dagie Brundert.

„Dieser Mast hier … wo sind denn die Linien? Die Leinen? Die Verbindungen? Kuck mal, ab! Was ist los? Ich kuck mir das mal genauer an.“ In „Muttitelefon“ sucht Dagie Brundert nach diesen Verbindungslinien, die in der menschengemachten Mitwelt nicht sichtbar scheinen.

„Ich muss mich mal auf die Erde legen. Hör mal zu. Mach mal langsam.“ In einem bewussten, kontemplativen Moment nimmt Brundert Kontakt zur „Mutter Natur“ auf und findet unter der Erde eine Vielzahl von großflächigen Netzwerken: Mikroben, Sporen, Bakterien. Organismen, ohne die auch wir als Menschen nicht (über)leben können.

„Sei ein Sendemast oder halte einfach mal eine zeitlang die Klappe.“ Der Mensch verteilt und empfängt Informationen, ist dauerhaft und ununterbrochen auf Sendung. Dagie Brundert zieht – in ihrer typisch körnigen Super-8-Film Ästhetik – neue, sichtbare Achsen und legt auf, wie wir mit einer Vielzahl von Möglichkeiten untereinander kommunizieren können – und gleichzeitig auch mal Pause nehmen müssen. (Cornelius Ferber)

Ausgewählt von Cornelius Ferber (HMKV)

Dagie Brundert

Dagie Brundert studierte in Berlin an der HdK Grafik und Experimentelle Filmgestaltung und entdeckte in den späten 80er-Jahren ihre Leidenschaft für (Super 8)-Film.

Seitdem arbeitet sie ausschließlich mit ihrer Nizo-Super-8-Kamera und produzierte Filme in unterschiedlichster Länge. Mit ruhelosem Eifer brachte sie sich bei, was nur geht, animiert, was sie kann, saugt alles auf und gibt gleichzeitig ab, indem sie seit vielen Jahren Workshops rund um das Produzieren von Super-8-Filmen hält. So gilt sie inzwischen als Spezialistin für biologisch entwickelte Super-8-Filme (sowie die analoge Lochkamerafotographie), die sie in gesundheitlich unbedenklichen und angenehm duftenden Substanzen wie Kaffeesatz, Algen, Rotwein, Bier, Erdbeere oder Holunderblüte entwickelt. Seit vielen Jahren ist sie dem Zufall, der Schönheit im Banalen und dem Wabisabi (ein japanisches ästhetisches Konzept der Schönheit) auf der Spur.

Filmografie 1988 – 2022 (Auswahl)

23 Barbiepuppen kippen um (1988) | Cowboy, reite immer schneller! (1989) | Schmetterlingsküsse (1998) | Milchwolken Liebe (2002) | Schnee gestern Schnee heute (2003) | Die Selbstheilung meines Fahrrades (2008) | Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? … (2015) | Yksi Kaksi Kolme (2020), Smilestone and the Sea (2020)| Dalai Dalai (2020) |

Mehr zur Künstlerin:

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Zu sehen im HMKV im Dortmunder U, Ebene 3, sowie online auf der HMKV Webseite hier: https://hmkv.de/hmkv-video-des-monats.html

Informationen zu vergangen Arbeiten in der Reihe HMKV Videos des Monats sind hier zu finden.