Künstlerin Autumn Knight interpretiert die „Sinfonie for 20 Rooms“ im Rahmen der Ausstellung „Nam June Paik“
Die nie realisierte „Sinfonie for 20 Rooms“ von Nam June Paik aus dem Jahr 1961 ist Ausgangspunkt der Inszenierungen von vier internationalen Künstler*innen, die sich mit der frühen Arbeit Paiks künstlerisch auseinandersetzen. Die Interpretationen von Aki Onda, Autumn Knight, Annika Kahrs und Samson Young sind in der Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ im Museum Ostwall im Dortmunder U zu erleben. Die zeitgenössischen Interpretationen spiegeln einen wesentlichen Aspekt von Paiks Werk und Philosophie, die vom künstlerischen Dialog inspiriert ist.
Das Gastspiel der New Yorker Künstlerin Autumn Knight beginnt am Samstag, 13. Mai 2023. In Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Dortmund präsentiert sie ihre neu konzipierte Arbeit Nothing #74: dortmund.
Nothing #74: dortmund ist eine Multi-Kanal-Videoarbeit, die im Ausstellungsraum Kamerabilder aus den Proberäumen des Schauspiel Dortmund präsentiert. Die Schauspieler*innen zeigen Improvisationen zu zwei einfachen Fragen, die Autumn Knight an sie richtet: Was regt Dich auf? Was enttäuscht Dich? Mithilfe der vorhandenen Theaterrequisiten präsentieren die Schauspieler*innen Alexander Darkow, Linda Elsner, Adi Hrustemoviæ, Sarah Quarshie, Valentina Schüler und Raphael Westermeier ihre Antworten als jeweils eigene Geschichten.
Die Videoarbeit wird durch Live-Performances im Ausstellungsraum ergänzt: Am 21. Mai sowie am 11. und 25. Juni 2023 wird die in Mexiko geborene und im Ruhrgebiet lebende Künstlerin Mar Atzin Sánchez Sánchez im Ausstellungsraum performen, am 1. und 2. Juli wird Autumn Knight selbst zum Abschluss ihres Gastspiels in Dortmund zu sehen sein (alle Termine jeweils 15 Uhr).
Über die Künstlerin
Autumn Knight ist eine interdisziplinäre Künstlerin, die mit Performance, Installation, Video und Text arbeitet. Ihre Performances waren in verschiedenen Institutionen zu sehen, darunter im The New Museum New York, The Contemporary Art Museum Houston, The Institute for Contemporary Art in Vancouver und in der Akademie der Künste Berlin. Knight war als Gastkünstlerin an der Montclair State University, der Princeton University und dem Bard College tätig. Ihre Arbeiten befinden sich in der ständigen Sammlung des Studio Museum in Harlem. Sie besuchte die Skowhegan School of Painting and Sculpture (2016) und hat einen M.A. in Dramatherapie von der New York University.
Über die Ausstellung
Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.
Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die noch bis 27. August 2023 zu sehen ist, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals ist in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation Sistine Chapel (1993) zu sehen, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/ Kulturgeschichte aufführt.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.
dortmunder-u.de/nam-june-paik
Autor/in: Katrin Pinetzki